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zu Gast

Wir pflegen in besonderem Maße unsere Gastfreundschaft:
Sie sind willkommen als Einzelgast oder Kursgast, zu Einzelexerzitien oder zu Tagesveranstaltungen.
Als Geschenk bieten wir unsere Klostergutscheine an.
Und wer vorab schon mal hinter die Klostermauern schauen möchte, findet hier unsere Räume.

Weihnachten,

  • ... wo er geboren wurde

    ... wo er geboren wurde

    Eigentlich ist dies eine Vorweihnachtsgeschichte. Sie wurde in der ersten Adventwoche 2017 geschrieben. Heute haben wir den Abend des ersten Weihnachtstages. Die großen Festgottesdienste liegen hinter uns, die festlichen Mahlzeiten, die freudigen Begegnungen, die stolze Freude stilvollen Weihnachtsschmucks und einer schöne Krippe in der Kirche. Also alles in allem ein Weihnachten "mit Qualität".

    Vielleicht darf diese Voweihnachtsgeschichte aber auch und gerade in das "qualitätsgesättigte" Weihnachten des heutigen Tages fortgeschrieben werden,... als Anfrage, ob wir den Feldern von Betlehem und dem Stall von damals gerecht werden. Die Frage will keine Revoluzzer-Kritik sein, sondern eine An-Reicherung der Qualität und ein Anstupsen der Sehnsucht, sich bei aller Freude über ein "gelungenes" Weihnachtsfest weiter auf den alten Weg des Damals in das so ganz andere Reich Gottes zu machen.

    Genug der Vorrede. Nun einfach die (Vor-)Weihnachtsgeschichte aus dem Anfang dieses Advents:

    Tannembaum 2017 12 DSC05288

     

    Als Maria und Josef ihren Winterurlaub planten, fielen ihnen die begeisterten Berichte über das Land der Weihnachtsmärkte in die Augen. Seine Städte wetteiferten miteinander, wer die schönsten Lichterketten über den Straßen zum Leuchten bringe. Eine Krippe schöner als die andere. Der Duft der Weihnachtsbäckereien und der Glühweine, die gefühlvollen Weihnachtslieder, die Weihnachtsmänner, die Weihnachtsbäume und vieles, vieles mehr wurde lockend gepriesen.

    … und sie machten sich auf die Reise, um all das zu erleben und weihnachtlich eingestimmt zu werden auf das Fest der Feste, auf Weihnachten.

    Sie fanden alles, was so hoch gepriesen wurde, aber der Spaziergang durch die Stadt war doch sehr ermüdend. Nach Stunden des Weges setzten sie sich auf eine Bank im Lampenschein eines Parks, vor sich die Lichterwelt des Marktes, den Duft, die lockenden Lieder.

    „Mich fröstelt“, sagte Maria.

    „Etwas stimmt nicht“, sagte Josef nach einer Pause.

    Sie schwiegen.

    „Lass uns zurückgehen,
    …...

    zu dem Stall von damals,
    wo er geboren wurde“, sagte sie in die Stille

    .… und sie lächelten

    Hainbuche Krippe 2017 12 DSC05291 aa

    Albert Altenähr
    2017-12-04

     

     

  • ... wo er geboren wurde - eine Adventgeschichte

    DSC04686 aa wo er geboren wurde 2017 12

    Als Maria und Josef ihren Winterurlaub planten, fielen ihnen die begeisterten Berichte über das Land der Weihnachtsmärkte in die Augen. Seine Städte wetteiferten miteinander, wer die schönsten Lichterketten über den Straßen zum Leuchten bringe. Eine Krippe schöner als die andere. Der Duft der Weihnachtsbäckereien und der Glühweine, die gefühlvollen Weihnachtslieder, die Weihnachtsmänner, die Weihnachtsbäume und vieles, vieles mehr wurde lockend gepriesen.

    … und sie machten sich auf die Reise, um all das zu erleben und weihnachtlich eingestimmt zu werden auf das Fest der Feste, auf Weihnachten.

    Sie fanden alles, was so hoch gepriesen wurde, aber der Spaziergang durch die Stadt war doch sehr ermüdend. Nach Stunden des Weges setzten sie sich auf eine Bank im Lampenschein eines Parks, vor sich die Lichterwelt des Marktes, den Duft, die lockenden Lieder.

    „Mich fröstelt“, sagte Maria.

    „Etwas stimmt nicht“, sagte Josef nach einer Pause.

    Sie schwiegen

    „Lass uns zurückgehen, …
    zu dem Stall von damals,
    wo er geboren wurde“, sagte sie in die Stille.

    … und sie lächelten.

     

    Albert Altenähr
    2017-12-04

  • "An jenem Tag ..." - Die Weihnachtspredigt des Advents

     

    An jenem Tag...“

    Die Weihnachtspredigt des Advents

    Jesaja ist der Prophet, der mit seinen Messiasvisionen meinen Advent wesentlich bestimmt. Mit kritischem Blick auf den Untergang des Nordreiches Israel durch die Assyrer und auf die Situation des Südreiches Juda mit Jerusalem, „denkt“ er die Zukunft. In diesen Gedanken hat er den Gott Jahwe auf der Rechnung -, ja, er denkt die Zukunft des Volkes von diesem Gott her. Seine Visionen schauen in die Ferne, aber sie zielen auf die Gegenwart. Insofern sind sie sehr konkrete Politik für das Heute.

    DSC01818 a an jenem Tage

    Mich frappiert immer wieder neu, wie oft das Buch Jesaja die Formel „an jenen Tag...“ gebraucht, - insgesamt 44 mal, in manchen Abschnitten kurz hintereinander mehrmals.

    An jenem Tag...“ - das ist die Zuspitzung einer negativen Entwicklung, deren vernichtende Sprengkraft schon im Heute präsent ist, ohne dass sie zur Zündung kommt. Aber der Prophet ist sich sicher, dass es nicht einfach „immer so weiter“ geht. Das „Et hat noch immer jot jejange“ ist eine trügerische Sicherheit. So geht die Zukunft nicht. Jesaja warnt vor der „langen Bank“ der Gleich-Gültigkeit von allem und jedem und der bequemen Nicht-Entscheidungen. Der „Tag“ ist das Platzen der aufgeblasenen Selbstsicherheit. Er ist der „Tag des Herrn“, weil alles (Hin-)Fällige fällt, und nur das Eine, bzw. der Eine stehen bleibt / (Be-)Stand hat.

    An jenem Tag...“ - das ist auf der anderen Seite das Neue und nicht zu überbietende End-Gültige, … die alle Knoten lösende Erlösung..., der Glanz, Herrlichkeit und Fülle, … die lichtdurchflutete Weih-Nacht nach der FinsterNacht. Es ist der Umbruch von der Dürre zu sprudelnden Brunnenquellen, … der krummen Stolperwege zur geraden, ebenen Königsstraße, … der kargen Hungernahrung zum Festmahl auf der Gipfelhöhe des Gottesberges.

    Jesaja verstärkt das Narrativ von „jenem Tag“, durch das in seinem Prophetenbuch immer wiederkehrende „ S e h t ,...“ Mir will er geradezu als d e r Visionär der Gotteszukunft Israels schlechthin erscheinen. Für mich eine besonders starke Ansage ist Jes 40,9: „Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Seht, da ist euer Gott.” Kürzer geht es wohl nicht: “ S e h t , d a ist euer Gott.”

    Dass dieser Prophet als Erzähler in den Advent passt–zumal wie er sich unserer Vorausfreude eingeprägt hat -, ist wohl leicht nachzuempfinden.Jesajas Bilder “jenes Tages” machen die Kinderaugen des Glaubens sehnsüchtig leuchten.Sie schenken einen Schlüsselloch-Blick in das himmlische Weihnachtszimmer.

    Gebe ich mit diesemletztenGedankenden Kirchen- und Glaubenskritikernnichteine Steilvorlage?Weihnachten, … Geburt des Gotteskindes, … Glaube überhaupt –Kinderzeug!”, aus dem man ins erwachsene, vernünftige, richtige Leben hinauswächst!?

    Ich trau mich, den Spieß umzudrehen mit einer Umformulierung eines mir gängigen Wortes. Wir werden alle als Originale geboren; viel zu viele enden aber als Kopien. Meine Umformulierung: Wir werden alle als Kinder geboren, nicht wenige sterben erst alsschon längst Tote, weil sie das Kindin sichauf dem Lebenswegirgendwie undirgendwo verloren haben.

    Ich wünsche Ihnen das Kind in sich, das sich ki n di s c h mit Jesaja und dem Kind von Betlehem auf das freut, was “jener Tag”bringt.

    und “jener Tag”, das ist kein Kalender-Datum, das sich als eine Zahlenreihe präsentiert, sondern es ist ein G o t t e s - Datum, d.h. buchstäblich übersetzt:eine zeit-ungebundene Gabe, ein Geschenk Gottes. …und das kann jederzeit passieren, … also auch genau jetzt.

    Jener Tag“ sprengt die Grenzen des Tagesheute in un-endliche Immanenz und Transzendenz.

    Faszinierende Botschaft: Geh schwanger mit „jenem Tag“. Sei gespannt, was dabei rauskommt.

     

    Albert Altenähr

     

     
    2018 02 14 abt friedhelm 150pxat grauMöchten Sie mehr über das Thema erfahren?
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  • Das Weihnachten von Herrn Hase-ich-weiß-von-nichts

    Das Weihnachten von Herrn Hase-ich-weiß-von-nichts

    Hase kleiner Mönch353

    Gestatten, - so stellte er sich ganz formell dem Abbas vor – mein Name ist „Hase-ich-weiß-von-nichts“.

    Ich habe da so ein angenehmes Plätzchen gefunden, … unter der Tanne, … wind- und feindgeschützt,... und mit einem köstlichen Blick durchs Fenster auf euch Mönche, wie ihr in eurem Steingehäuse zu Tische sitzt. Spannend, so ein Einblick ins Kloster.

    Ich liebe die Ruhe bei euch. Sie kommt mir zutiefst entgegen. So kann ich ausgiebig meditieren und mich in die Unendlichkeiten von Gott und Welt hineindenken. Sehr angenehm das.

    Danke für das liebenswürdige Kompliment - antwortete der Abbas. Ich darf es erwidern: Wir bewundern deine Treue zu deiner Sasse unter der Tanne und die konzentrierte Ruhe, die du dort pflegst.

    DSC09501 1000 x 750 Hasen-Sasse vor dem Mönchs-Speisesaal

    Aber ich habe an dich eine Frage. Heißt du wirklich „Hase-ich-weiß-von-nichts“?

    So ist es! Aber – und er beugte sich weit zum Abbas hin und flüsterte ganz, ganz leise – sag es keinem weiter: das ist reine Tarnung. Ich weiß sehr viel, vielleicht sogar alles, … auf jeden Fall aber mehr als du denkst und ahnen kannst.

    Ehrlich? - staunte der Abbas, und um seine Augen und Mundwinkel spielte ein skeptisches Lächeln. Kannst du mir das beweisen? Und wie kommst du zu diesem großen Wissen?

    Schau mich nur mal genauer an, - sagte der Hase. Na, was siehst du? Augen, die groß und rund sind, … und immer offen. Wir nennen sie ganz stolz Seher. Wir haben nicht nur Seher, -wir sindSeher. Und dazu die doch wirklich langen Ohren! Nicht umsonst nennt man mich auchMeister Langohr.Ich bin ganz Ohr und Auge. Das ist es, was mich zu einem Wissenden macht, - zu einem Weisen vor dem Herrn.

    Ich sehe und höre Weihnachten. …mmmh...

    DSC09464 a 750 x 1000

    Das nennst du Wissen und Weisheit? - prusteteder Abbas. Das verrät doch jeder Kalender. Dazu brauche ich weder Seher-Augen noch Superohren.

    Abbas-Mönchlein, - sagte daraufHerr Meister Langohr –du irrst. Du siehst nur ein Kalender-Datummit Tannen-baum und viel Gedöns.Undviel-leichterinnerstdu dichauch noch an die ferne Geschichtemit der Krippe und den Schäfchen von vor 2000 Jahren,von dem das Kalenderfest ein Echo ist.

    Ichabersehe mehr: ich sehe das Weihnachten, das kommen wird, wenn er auf den Wolkenkommt, - in Herrlichkeit.Und ich höre den ganzen Himmel singen: Ehre sei Gott in der Höhe. Neu sind Himmel und Erde. Das Reich Gottes ist da.Das macht mir die Ohren lang.

    Ich sehe etwas, was du nicht siehst: Lies mal den allerletzten Vers des großen Psalmenbuches: „Alles was Atem hat, lobe den Herrn. Halleluja“ (Ps 150,6). Das ist das Weihnachten, in das ich mich hinüberhöre.

    Mein lieber Abbas, versuch‘s doch auch malselbst. Es lohnt sich.


    Albert Altenähr
    2020-12-04

     

    PS: "Nihil obstat.
    Allerdings vermute ich, dass der Meister Lampe (haltet euer Licht bereit!) eher mit dem Altabt gesprochen hat." (Abt Friedhelm)

    Wo er Recht hat, hat er Recht. - fr.a.


  • Das Weihnachtsevangelium - Eine Adventsgeschichte ...

    Das Weihnachtsevangelium


    Eine Adventsgeschichte
    aus dem Corona-Advent

    Engel verkündigend419 a

    Als der Herr des Himmels und der Erde die Nachricht in der ErdenZeitung las „Weihnachten findet nicht statt“, rief er Gabriel, den Erzbotschafter, zum Rapport.

    Was ist los da unten? Was soll das heißen:‘Weihnachten findet nicht statt‘? Ich versteh die Welt nicht mehr. … Weihnachten findet nicht statt … Was soll denn dieser Schwachsinn?“

    Herr,“ sagte der große Bote Gabriel, „die Menschen machen sich Sorgen. Über die ganze Erde faucht der Corona-Drache seinen Feueratem. Er greift zuhauf nach der Gesundheit, - ja, nach dem Leben der Menschen, und je mehr sie sich schützen wollen, desto stärker giftet er sich über ihre Existenzgrundlagen und ihre Lebensgewohnheiten hin. Und vor der Weihnachtszeit macht er nicht halt. 2020 ist einfach eine schwierige Zeit.“

    Als sich der Alte Herr ein wenig beruhigt hatte, blinzelte er den Gabriel-Engel – und der wunderte sich nicht wenig - recht verschmitzt an.

    Lassen wir es einfach einmal zu: ‚Weihnachten findet nicht statt, … das „Weihnachten“, das die Menschen im Lauf der Jahrhunderte aus meinem Weihnachten gemacht haben.

    Christkindl-Markt und -Märkte allerorts..., Spekulatius und Marzipan..., Glühwein unter Türme-Bläsern …, Edeltanne, Kugeln und Lametta..., und die süßen Krippenspiele … all das findet 2020 nicht statt.

    Heißt das aber, dass Weihnachten nicht stattfindet? Oder müsste man nicht besser sagen: die so schöne und ansprechende Verpackung findet nicht statt? … das was man so im Lauf der Zeit drumherum gemacht hat, das findet nicht statt. Und wenn das alles nicht stattfindet, was kommt dann zutage? Ist das nicht die Frage aller Fragen zum Weihnachtsfest: Wie viel Weihnachten ist eigentlich in „Weihnachten“ drin?

    Lieber Gabriel, die Menschen da unten die haben da so ein altes Märchen. ‚Des Kaisers neue Kleider‘ nennen sie es. Der Clou der Geschichte ist, dass ein Kind den Leuten die Wahrheit über den großartig daher stolzierenden Kaiser sagt: ‚Der hat ja gar nichts an.‘ Die Geschichte könnte vielleicht auch eine Frage an all die Menschen sein, die jetzt die Frage umtreibt: Wie wird Weihnachten in diesem Jahr der Corona-Not.

    Mein lieber Engel-Bote, ich habe einen Auftrag für dich: Steig noch einmal hinab in die Wohnungen der Erde und bring den Menschen dort das Evangelium von der Heiligen WeihNacht. Lies es ihnen vor und lausche in ihre Herzen hinein, ob und was es mit ihnen macht. Vielleicht ist es nur ganz wenig, aber wahrscheinlich ist es der An-Klang einer großen Gottessehnsucht. Die kann ohne die alte Verpackung vielleicht sogar klarer in den Blick kommen als mit dem großen Festtagsstress und -drumherum.

    Dass „Weihnachten“ nicht stattfindet, das verkünde als die große Chance, in der reich beschworenen adventlichen Besinnungszeit mal ganz ehrlich darüber nachzudenken, was Weihnachten denn eigentlich feiert und was es jedem einzelnen bedeutet.

    Ach Gabriel, ich sehe dich schon stöhnen, weil du jetzt im Himmelsarchiv die alte Geschichte von der Heilhen WeihNacht suchen musst. Ich geb dir einfach gleich den Text, damit du dich nicht müde oder gar zu Tode suchst.

    Und jetzt: fang schon mal an zu lesen. … und du solltest es ganz oft lesen, damit du selbst die Melodie neu klingen hörst und sie dein eigen wird.“

     

    Aus dem Evangelium nach Lukas


    2:1
    In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen.

    2 Dies geschah zum erstenmal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien.

    3 Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

    4 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.

    5 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.

    6 Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,

    7 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

    8 In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.

    9 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr,

    10 der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll:

    11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.

    12 Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

    13 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:

    14 Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.

    15 Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr verkünden ließ.

    16 So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

    17 Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

    18 Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten.

    19 Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.

    20 Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war.

     

    Albert Altenähr

  • Der vergessene Advent - Eine (Nicht-) Pilgerstätte am Wegesrand

    Der vergessene Advent

    Eine (Nicht-) Pilgerstätte am Wegesrand

     

    Kathisma Jerusalem Hebron Road 2018 11 15 234657

     

     

    Der Pilgerbus fährt die Staatsstraße 60, die Hebron Road, zügig von Jerusalem nach Betlehem. Angespannt sieht man dem Checkpoint an Rachels Grab entgegen. Ein heißer Punkt, dieser Checkpoint. Vielleicht biegt man danach zu einem Besuch des Caritas Baby Hospitals ab, oder man fährt gleich weiter zur Geburtskirche.

    Bei meinen Besuchen in Israel – sie sind inzwischen schon etliche Jahre her – hatte keiner der Guides auf eine Stelle aufmerksam gemacht, die es durchausin sich hat. Rein zufällig hörte ich davon, als ich mit einer damaligen Pilgergruppe – es wahr wohl 1997 – im Kibbutz Ramat Rachel zwischen Jerusalem und Betlehem untergebracht war.

    Man hat da bei Arbeiten zum Ausbau der Straße die Fundamente einer achteckigen byzantinischen Basilika gefunden.“

    Ich bin damals einmal dahin geschlendert, und sah … eigentlich nichts. Einige Mäuerchenreste, die kaum über die Ackernarbe herausragten, direkt neben der Straße. Die Umgebung eine ordentliche angelegte Olivenpflanzung.

    Touristisch aufgepeppt oder als Pilgerrast einladend hergerichtet war da nichts. Halt ein archäologisch interessanter Punkt unter vielen, vielen anderen in Israel, … aber einen Pilger-Halt nicht wert.

    *

    Eine achteckige Kirchenanlage etwa aus dem 5. Jhd...., das weist auf einen besonders beachteten Gedenkort hin, der Pilger anlockte und noch mehr Pilger anlocken wollte. In der Mitte der Anlage ist ein Felsenkopf zu erkennen. Auf ihm soll Maria auf dem Weg nach Betlehem Rast gehalten haben. „Hagion Katisma“ heißt der Ort, „Heilige Rast“, oder personalisiert „Maria Rast“.

    Der literarische Hintergrund dieser Überlieferung ist das 17. und 18. Kapitel des Protoevangelium des Jakobus, einem Text aus der Mitte des 2. Jhd. Er malt die Kindheitsgeschichte Jesu aus dem Lukasevangelium weiter aus und bereichert unser „Wissen“ um den kleinen Jesus und seine Mutter über das hinaus, was wir aus den Evangelien erfahren.

    Das Jakobusevangelium erzählt: „Ein Befehl aber ging aus von Augustus, dem König, dass alle Einwohner von Betlehem in Judäa sich eintragen lassen sollten. … Und er (Josef) sattelte seinen Esel und setzte sie (Maria) darauf. … Und sie hatten den halben Weg zurückgelegt, da sagte Maria: ‚Josef, heb mich vom Esel herab, denn das (Kind) in mir bedrängt mich und will herauskommen.‘ Und er hob sie dort herunter und sprach zu ihr: ‚Wo soll ich dich hinbringen und dich in dieser misslichen Lage beschützen? Denn dieser Ort ist einsam.‘ Und er fand dort eine Höhle und führte sie hinein, ließ seine Söhne bei ihr stehen und ging hinaus, eine hebräische Hebamme in der Gegend von Betlehem zu suchen.“

    Wenn man den alten Text weiter liest, dann ist der Ort der Erzählung der der Geburt Jesu. Dass er damit in Konkurrenz zur Geburtskirche in Betlehem steht, löst die Ortstradition elegant mit der „Erfindung“ einer Rast-Statt auf dem Weg zur Geburts-Stätte. Pilger-Guides damals waren sicher genauso erfindungsreich-clever, wie sie es heute sind. Die Leute wollen peppig bedient werden -, also liefert man ihnen die wahre/Ware Geschichte „made in Irgendwo.“

    *

    Irgendwie scheint mir der heutige Zustand der alten Pilgerstätte wie ein Symbol unseres Adventerlebens.

    Das Hagion Katisma existiert nur noch als Fundamentrest. Sein reiches Fußbodenmosaik ist mit einer Sandschicht gesichert und abgedeckt. Daneben die sechsspurige Schnellstraße.

    Unser Advent vollzieht sich zumeist auf der Schnellstraße. Man eilt durch die Geschäfte, stresst sich in (un-)adventlicher Geschäftigkeit besinnlicher Wünsche und betrieblicher Weihnachtsfeiern. … und die Rast wird links liegen gelassen, … als „da war einmal etwas“ oder „man müsste eigentlich mal...“

    Und plötzlich, viel zu schnell, nahezu unverhofft, ganz unerwartet ist schon Weihnachten.

    Albert Altenähr / 2018-11-16

     

     
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  • Die Taufe (Gedicht-Impuls; Fest Taufe des Herrn)

    Die Taufe

    Zum Fest der Taufe des Herrn

    2. Sonntag nach Weihnachten
    7. Januar 2018

     

    DSC05522 840X552 Die Taufe

    Albert Altenähr
    2018-01-07

  • Engellied und Erdenglaube - "Herrlichkeit"

     

    Engellied und Erdenglaube

     

    Gloria in excelsis: Deus – bona voluntas hominibus: Pax

     

    In der Weihnachtszeit 2018 stieß mir immer wieder in den unterschiedlichsten Texten das Wort „Herrlichkeit“ auf. Es gehört fast zu den Otto-normal-Worten unserer religiösen Sprache, so dass man / ich es kaum wahrnehme, wenn es hier oder da und immer wieder im Alltagsvollzug der Liturgie auftaucht. Es ist da, … und dann auch schon wieder weg. In dieser Weihnachtszeit platzte dieser unbeachteten Normalität aber der Kragen. Vielleicht lag es daran, dass gerade in den Texten der Weihnachtszeit das Wort von der Herrlichkeit mit noch einmal verstärkter Häufigkeit im liturgischen Sprachspiel präsent ist.

    Meine Gedanken kreisten um das deutsche Wort, Herrlichkeit, seine Entsprechung im Lateinischen, gloria,und dem Hebräischen,kavod, - weniger um das griechischedoxa.Sie haben ein bisschen Wissen als Hintergrund, sindhier aber vorwiegend durch mein persönliches Sprachempfinden geprägt1.

    Was geht mir durch den Kopf, wenn ich das deutsche Wort Herrlichkeit höre. Vor allem: es ist sehr wenig konkret, … soherrlich offen für alles Mögliche. Das Bild von etwas Strahlendem voller Glanz steht mir vor Augen, das mich fasziniert staunen lässt. Es lockt, mich darin zu versenken und es voll zu genießen. Ich schließe die Augen und bin „einfach weg“, … eins mit mir selbst und mit Gott und der Welt. Es ist ein Blitz-Licht der Antwort auf alle Fragen, ein Augen-Blick der (Er-)Lösung aller Probleme, vielleicht schmerzvoll kurz und doch zugleich zeitlos unendlich.

    Das lateinische Wortgloriaist mir (… und wohl den meisten der Leser dieses Zeilen) als „Liedelement“ im Messablauf geläufig. Als Gesang der Engel über den Feldern von Betlehem ist es das Freudenwort des Weihnachtsfestes schlechthin. Als Abschlussformel von Gebeten ist das lateinische Wort vielleicht nicht ganz so stark im Bewusstsein, aber doch nicht ganz unbekannt: „Ehre sei dem Vater … - Gloria Patri...“ Solche Gebetsabschlüsse nennen wir in unserer TheologenspracheDoxologien, = Herrlichkeits-Worte. Wir übersetzen dieseGloria-Aussagen als Beziehungsaussage von Geringeren auf den Höheren hin: Ehre sei Gott von den Menschen / von seinen Geschöpfen her. So ist es ein Auftrag, der den Menschen gegeben ist,eine zu pflegende Beziehungsrichtung von den Menschen zu Gott. Übersetzen wir es einmal etwas anders: Herrlich ist Gott, das erkennen und bekennen wir. So ist es zuerst eine Aussage über Gott, und wir Menschen freuen uns daran.

    Das Alte Testament spricht von derkavod Jahwes.Sie ist das „Gewichtige“..., das was „Gewicht“ hat, … das was wichtig ist. Wenn ich diese Wortübersetzung in mir spielen lasse, dann ahne ich die persönliche Anfrage, welche Bedeutung Jahwe / Gott für mich hat. Diekavod Jahwes legt sich auf den Berg der Gesetzgebung, erfüllt das Zeltheiligtum und den Tempel, umstrahlt Mose und erscheint dem Volk. Bei Ezechiel zieht sie aus dem Tempel aus und deutet so eine Entsakralisierung und Säkularisierung Jerusalems an. Derselbe Prophet kündet aucheine Wiederkehr, von Osten herkommend,an, gewissermaßen eine „Neuevangelisierung“. Wo und wie auch immer, ohne die Kavod Jahwes ist die Welt „leicht“, „zu leicht“2. Die Frage spielt sich an mich heran, ob ich mich nicht immer wieder in einen „Glauben light“, in ein Leben fern und mit recht wenig oder gar ganz ohne Gott hinausflüchte.

    Unmittelbar – täglich, ja mehrmals täglich – begegnet mir das Wort im Vaterunser-Schluss: „Denn dein ist das Reich und die Kraft und dieHerrlichkeit in Ewigkeit“...

    und in der Eucharistiefeier

    -am Ende der Präfationen: „Darum preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob deinerHerrlichkeit“,

    - in der Antwort auf den Zuruf „Geheimnis des Glaubens“ nach der Wandlung: „… bis du kommst inHerrlichkeit“,

    -in der Schlussdoxologie der eucharistischen Hochgebete: „Durch ihn und mit ihm und in ihm ist dir, Gott, allmächtiger Vater, in der Einheit des Heiligen Geistes alleHerrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit. „

    Das Wort von der „Herrlichkeit“ ist mir in dieser Weihnachtszeit zu einem Stolperwort geworden. Es lockt mich durch seine gestaltsprengende Offenheit in eine Offenheit, die alle irdischen – und damit begrenzten – Vorstellungen übersteigt. Was kein Auge gesehen hat, - was kein Ohr gehört hat, - was „einfach großartig“ ist, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben (1 Kor 2,9), … herrlich!

     

    und das Echo-Geschenk des Himmels: Friede

     

    Albert Altenähr

    2019-01-12

     

    Umfassend: Hans Urs von Balthasar, Herrlichkeit, Eine theologische Ästhetik, 3 Bände, Einsiedeln. - Der Verlag schreibt dazu im Internet: „Ohne den Aspekt der Herrlichkeit würde die ganze Religion, so wahr und so gut sie sonst wäre, zu einer Sammlung von richtigen Sätzen und nützlichen Einrichtungen herabsinken. Nur das Schöne begeistert die Menschen und reißt sie zu der «nobeln Tollheit» (Nietzsche) hin, die jener totale Lebenseinsatz ist, wie Christus ihn von den Seinen fordert. Gegen eine sichtlos gewordene Theologie wird hier gezeigt, dass die christliche Urtatsache eine Gestalt (forma, daher formosus, schön) in die Weltgeschichte schreibt, die nicht nur «geglaubt» werden muss, sondern unbedingt gesehen werden kann.“ Einen Eindruck über das Werk Balthasars gibt https://www.sankt-georgen.de/fileadmin/user_upload/personen/Loeser/loeser19.pdf

    vgl. auch: https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/ehre-herrlichkeit/ch/6492e846b62e0703f9ee229f254b767b/#h1

    und dann könnte man auch mit Anselm von Canterbury weiterdenken: „Et quidem credimus te esse aliquid,quo nihilmaius cogitari possit -Und zwar glauben wir, dass du etwas bist, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.“

    Vgl. Daniel 5,25-28, das sprichwörtlich gewordene „Menetekel“ = die Tage deiner Herrschaft sind gezählt; du wurdest gewogen und zu leicht befunden.

     

  • Fünf vor Weihnachtszwölf (Gedicht-Impuls)

    Fünf vor Weihnachtszwölf

     

    Trau dich!

    Schenk dir Weihnachten!

     

    Geh nicht

    in die Lichterstädte.

    Geh nicht

    unter die Weihnachtsmänner.

    Geh nicht

    in die Warenlager.

     

    Schenk dir all das.

     

    Trau dich!

    Schenk dir Weihnachten!

     

    Geh

    in die Stille.

    Geh

    in dich.

    Geh

    zu Gott.

     

    Schenk dir dieses eine

    und Weihnachten wird.

     

    Albert Altenähr
    4. Advent 2004
    2004-12-19

  • Musik fiel ihnen ins Ohr (Gedicht-Impuls)

    Musik fiel ihnen ins Ohr 840 x 594

  • Mutter Gottes (Gedicht-Impuls)

    Maria bewahrte alles,
    was geschehen war,
    in ihrem Herzen
    und dachte darüber nach
    (Lk 2,19).

    Maria Krippenfigur 2015 12 840 x 630Maria, Unterberger-Krippe, Kornelimünster

     

    Mutter Gottes

     

    Sie kannte die Namen der Geschichte:

    Adam, Abraham, Mose, David,

    Eva, Sara, Mirjam, Ruth,

    und wie sie alle heißen.

     

    Dann der Engel mit der Botschaft,

    die Zweifel des Verlobten,

    Geburt im unbehausten Irgendwo,

    Engelsingen und Hirten aus dem Feld

     

    Maria verwahrte all das in ihrem Herzen,

    suchte den Zusammenhang,

    ließ es sinken in die Tiefe,

    lauschte sich hinab in Gottes Stille,

    dass der Wirrtraum schwinde.

     

    Es wirbelte in ihr das Fragen:

    Ein Spiel Ball in Gottes Hand, ich?

    Sie glaubte Gottes Liebeslied,

    und wurde selbst Gesang,

    Mensch im Einklang mit Gott

     

    „Er hat mich

    in seine Hand

    geschrieben.“

     

    So ging sie

    ihren Weg

    in Zuversicht.

     

    Albert Altenähr
    2015-12-30

  • Wo finde ich Weihnachten (Gedicht-Impuls)

    Wo finde ich Weihnachten

Termine

So., 21.04.2024 - 4. Sonntag der Osterzeit

08:00 Frühmesse (Zelebrant und Prediger: P. Friedhelm)
10:30 Hochamt (Hauptzelebrant und Prediger: P. Friedhelm), anschließend: Sonntagskaffee im Egilhardussaal 

So., 28.04.2024 - 5. Sonntag der Osterzeit

08:00 Frühmesse (Zelebrant und Prediger: P. Oliver)
10:30 Hochamt (Hauptzelebrant und Prediger: P. Oliver), anschließend: Sonntagskaffee im Egilhardussaal 

Mai 2024

Mi., 01.05.2024

20:00 Komplet, anschließend Einübung ins Jesusgebet und Eutonie

Fr., 03.05.2024 - Herz-Jesu-Freitag

10:30 -11:50 Stille sakramentale Anbetung

So., 05.05.2024 - 6. Sonntag der Osterzeit

08:00 Frühmesse (Zelebrant und Prediger: P. Friedhelm)
10:30 Hochamt (Hauptzelebrant und Prediger: P. Friedhelm), anschließend: Früschoppen und Erbsensuppe im Egilhardussaal 

weitere Termine und Übersicht

Gottesdienste und Gebetszeiten

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Wir pflegen in besonderem Maße unsere Gastfreundschaft:
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