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.Die Reliquien des Evangelisten Lukas
in Padua.


Die Reliquien des Evangelisten Lukas werden in der Abtei Santa Giustina in Padua verehrt. Eine wissenschaftliche Untersuchung der Reliquien in den Jahren 1998-2000 wurde auf einem internationalen Kongress 2000 vorgestellt. Die Website "glaubenswege.ch" fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen:

2014-10-18 - Lukas Evangelist Marmorsarkophag von 1313 Sa.Giustina Padua
Marmorsarkophag von ca, 1313 mit den Reliquien des hl. Lukas
in der Abteikirche Santa Giustina in Padua

 

"Im Jahre 1992 erreichte den Bischof von Padua, Mgr. Antonio MATRAll0, vom Metropoliten (orthodoxer Erzbischof) von Theben, HIERONYMOS, eine durchaus unvorhergesehene Bitte. Er war als Pilger nach Padua gekommen, um den heiligen Lukas zu verehren und bat um die Schenkung „eines bedeutenden Bruchstücks der Reliquien das man dorthin legen wird, wo sich heute das heilige Grab des Evangelisten befindet und (obwohl leer) verehrt wird” an seine Kirche. Er äußerte den Wunsch, dass eine solche Geste als ökumenisch verstanden werde.

Deswegen beschloss man, auf Auftrag des Bischofs von Padua und mit der Zustimmung der Benediktinermönche, eine gründliche interdisziplinäre Untersuchung. Man durfte den Schädel für einige Tage aus Prag kommen lassen. Der Sarkophag wurde am 17. September 1998 geöffnet in einer versiegelten Bleikiste fand man ein menschliches Skelett in guten, Erhaltungszustand.

Der von Prof. Vito TERRIBILE WIEL MARIN koordinierte wissenschaftliche Untersuchungsausschuss stellte folgendes fest:

1.Beinahe dem kompletten Skelett fehlen der Schädel, die rechte EIIe und wenige weitere kleine Knochen. Man konnte auch feststellen, dass der aus Prag gekommene Schädel sich dem ersten Halswirbel des paduaunischen Skeletts gut anpasst und es wurde so bewiesen, dass die verschiedenen Teile demselben Menschen gehörten.

2. Aus den anthropometrischen Untersuchungen ergab sich, dass das Skelett einem Mann gehörte, der in vorgerücktem Alter starb (zwischen 70 und 85 Jahre alt) und der etwa 163 cm. groß war.

3. Was eventuelle Pathologien betrifft, wurde folgendes festgestellt: eine verbreitete Osteoporose; eine sehr schwere Arthrose der Wirbelsäule, besonders in der Lendengegend; ein Lungenemphysem, das man aus der Kurvatur der Rippen folgerte. Das sind drei typische Verletzungen eines alten Mannes.

4. Die sorgfältige Erhaltung der Knochen nach vielen Jahrhunderten lässt uns denken, dass sie schon in der Vergangenheit als wichtige Reliquien betrachtet wurden, die aller Pflege für eine dauerhafte Bewahrung wert waren.

Das reichliche Nebenmaterial welches man in der Kiste fand (Muscheln, Schlangeneier – Perlchen, Pflanzenfragmente Webwaren, etc.) erforderte Fachkompetenzen in weiteren Bereichen. Aus dem Vergleich zwi­schen den verschiedenen Ergebnissen werden das Alter der Reste und die orientalische Herkunft einiger Gegenstände (Blütenstaub, Webwaren) bestätigt."

 

G.Leonardi, V.T. Wiel Marin, F.G.B. Trolese, San Luca evangelista testimone della fede che unisce : atti del congresso internazionale, Padova, 16-21 ottobre 2000, Padua, Band 2, 2003

 

Albert Altenähr
2014-10-17