Ökumenischer Kantatengottesdienst
am Pfingstmontag 2015
in der Bergkirche St. Stephanus, Kornelimünster
Chorbogen der Stephanuskirche, Schriftdekor 2. Hälfte 19. Jhd.
Seit etlichen Jahren laden die Propsteigemeinde und die evangelische Gemeinde am Pfingstmontag zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Kornelimünsteraner Bergkirche ein. Die Kirche war bis zur Aufhebung der Abtei 1802 die „Leutekirche“ Kornelimünsters. Mit der Übergabe der Kirche der Reichsabtei an die Pfarrgemeinde trat sie in den Hintergrund und dient heute nur noch gelegentlich als Gottesdienstraum.
Der ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag war als Kantatengottesdienst gestaltet. Er nahm den Predigttext Joh 3,15-22 auf, der 1725 J.S. Bach die Vorgabe für die Pfingstmontag-Kantate „Also hat Gott die Welt geliebt“ (BWV 68) war. Pfr. Schopen von der evangelischen Gemeinde thematisierte die Verwunderung, dass diese pfingstliche Kantate an keiner Stelle den Heiligen Geist verbalisiert. Die tiefe Freude der Christusnähe ist ihr Zeugnis des Pfingstereignisses und der pfingstlichen Geistgabe.
Die Kantate wurde von einem Projektchor, einem kleinen Orchester, der Sopranistin Judith Mohr und dem Bass Fabio Lesuisse dargeboten. Die musikalische Leitung hatte die Kirchenmusikerin der evangelischen Gemeinde, Anke Holfter. Es ist schön zu erleben, eine wie hohe Musikqualität Kornelimünster zu Gehör bringen kann. Das ist ein Verkündigungsschatz, der geschätzt wird und den es zu pflegen gilt.
Vertraute Kirchenlieder, Gebet und Fürbitte und die Segensworte am Eingang und Schluss gaben beiden Gemeinden Raum der Beteiligung und Mitwirkung im Gottesdienst. Die überaus starke Besucherzahl machte deutlich, dass Ökumene in Kornelimünster ein Anliegen und gute Praxis ist. Dafür ist man allseits dankbar.
Im Anschluss war Gelegenheit zur Begegnung und Stärkung im „Paradies“, dem Pfarrheim der Propsteigemeinde. Auch dieses Angebot wurde zahlreich wahrgenommen. Es war insgesamt ein guter Tag des „Zusammen“, … halt ein Pfingsttag der Sehnsucht und Hoffnung, ein Tag der Zukunft.
Albert Altenähr
2015-05-25