Gründonnerstag
Abendmahl ohne gemeinsames Abendmahl. Die Fußwaschung kann nicht vollzogen werden, eine gemeinsame Nacht des Betens muss unterbleiben. Können wir da noch in rechter Weise Gründonnerstag feiern? Wir tun es bereits, wenn auch nur wenige Personen an den Gottesdiensten teilnehmen dürfen.
Hatte ich im Rundbrief zu Ostern im geistlichen Teil noch über das Thema Berührung nachgedacht, so heißt das Gebot der Stunde jetzt: Abstand halten. Das Abstand halten ist eine Form der Nächstenliebe, so schwer sie auch fallen mag. Ostern ist vielfach ein Familienfest im Christentum, viel stärker noch bei unseren jüdischen Schwestern und Brüdern. Um der Liebe willen gilt es Abstand zu halten. Und doch: ER, unser Herr Jesus Christus, ist mitten unter uns. Wir lernen neue Formen des Umgangs miteinander, wir lernen wieder gemeinschaftlich zu Hause zu beten. Und in vielen Menschen wächst die Sehnsucht nach der Mahlgemeinschaft. So oft gehen wir, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, gedankenlos zur Eucharistie. Viele Wochen nicht zur Kommunion gehen zu können, lässt die Sehnsucht wachsen. Nähren wir uns verstärkt vom Wort Gottes, nähren wir uns verstärkt von den Gemeinschaften, in denen wir leben, schenken wir uns selber, so wie Jesus Christus sich selber geschenkt hat. Dann geschieht Leben, dann geschieht Auferstehung.
Machen wir uns mit Jesus auf den Weg.