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Kornelius

  • Kornelioktav - ein Nachbetrachtung über den Schatz des Unscheinbaren

     

    Kornelioktav – eine Nachbetrachtung


    über den Schatz des Unscheinbaren

     

    Kornelioktav 2018 1 DSC00788

     

    Wenn bei der Schlussandacht der Kornelioktav die Reliquien, die eine Woche lang besonders verehrt wurden, ganz nah beieinander auf dem Altar der Propsteikirche stehen, dann darf das Herz der Kornelimünsteraner stolz einen Takt schneller schlagen. Welche Kostbarkeiten sind dem Ort und der Kirchengemeinde von der alten Reichsabtei überkommen! Der flüchtige Tourist wird sie bewundern, der Geschichtsinteressierte weiß sie zu würdigen und der Kunstkenner wird sie goutieren.

    Kornelioktav 2018 2 DSC00790


    An Pracht und Kostbarkeit sticht vor allem die Korneliusbüste heraus. Die päpstliche Tiara mit ihren drei Kronringen und den vielen Edelsteinen, der Halskragen, das Schulterband und das sorgfältig gearbeitete Gesicht mit dem gelockten Bart und Haar und den markanten Augen …, das nimmt den Blick so sehr gefangen, dass man die kleine Büste auf der Büste fast gar nicht wahrnimmt. Bei aller Detail-Großartigkeit des kindlichen Gemmenkopfes und seiner Rahmung wirkt diese Büste in ihrer Klarheit geradezu schlicht im Vergleich zu der Papstpracht des Kornelius. Der Kreuznimbus mit den Buchstaben INRI des Kreuztitulus weist dieses Winzig-Juwel als Jesus Christus aus.

    Dieser Größenkontrast provoziert geradezu die Frage, wer denn nun größer sei: der Mann der großen Büste – also Kornelius – oder der der kleinen Büste – Jesus Christus. Für den Christen ist das natürlich eigentlich eine rhetorische Frage, aber in das „wirkliche Leben“ hinein ist dasdurchaus eine echte Frageoption: Kornelius-Pilger, wie ist das denn nun mit deiner Christlichkeit? Die Frage ruft mir die skeptische Feststellung des Thomas von Kempen ins Bewusstsein: „qui multum peregrinantur, raro sanctificantur - wer viel pilgert, wird selten heilig“1.

    Kornelioktav 2018 3 DSC00791 a

    Unter den prachtvollen Reliquiaren fällt das künstlerisch wesentlich mindere Kreuzreliquiar aus dem Rahmen. Es ist das unauffälligste, - ein richtiges „Leichtgewicht“, - halt heute wenig geschätzte Neugotik, - irgendwie Massenware. Der Inhalt, dem es einen würdigen Rahmen geben sollte: eine Kreuzreliquie.

    In der Hierarchie der ideellen Schatzwertigket eines Kirchenschatzes steht eine Kreuzreliquie überallen Heiligenreliquien.Mir ist es darum in einer Reliquienprozession durchaus bedeutsam / wichtig, dass eine Kreuzreliquie nichtirgendwozwischen anderen Reliquien platziert wird, sondern an dievornehmste Stelle, sprich: als letzte der in der Prozession präsentierten Reliquien. Nicht der Kunstwert, sondern der ideelle spirituelle Wert ist der Maßstab der liturgischen Feier, die die Schlussandacht der Kornelioktav sein möchte.

    Zwei äußerlich eher unscheinbare Elemente des Reliquienschatzes von Kornelimünster versuchte in den obigen Überlegungen neu undgrößerins Licht zu stellen, die kleine Christusbüste auf dem Kornelius-Reliquiar und die Kreuzreliquie.

    Kornelioktav 2018 4 DSC00723

    Ein drittes Element der Kornelioktav, das ebenfallskleinist, aber im Verständnisgroß herauskommen sollte, ist der Trunk Wasser aus dem Korneliushorn und das Kornelibrötchen.

    Wallfahrt ist ein Geschäftsmodell. Das ist nur dann in sich anstößig, wenn das Geschäft die Wallfahrt zeugt, …wenn die Wallfahrt dazu gemacht wird, damit die Kassen klingeln. Normal ist es, dass der Wallfahrer eine Nachfrage in die Wallfahrt einträgt. Das beginnt mit der Notwendigkeit von Kost und Unterkunft und geht nahtlos in den Bedarf nach handgreiflichen Andenken. Dieses Geschäftsmodell hat den Ort Kornelimünster sich entwickeln lassen; es ist der Urgrund der Kirmessen und ihrer Vergnügungen / Unterhaltungen; es ist auch das Geschäftsmodell des Thesenanschlags Luthersanlässlich der Allerheiligen-Wallfahrt nach Wittenberg. Wo viele Leute zusammenkommen, kann man etwasunters Volk bringen.

    Auch in Kornelimünster heute ist die Kornelius-Wallfahrt ein Geschäftsmodell.Es mag sehr bescheiden sein, wenn man z.B. das Andenken-Angebot in der Korneliuskapelle anschaut. Das sähe bei großen Pilgerscharen sicher anders aus, aber ein Geschäftsmodell ist es auch in seinem Kleinformat.

    In diesem Geschäftsmodell fällt eineWare auf, die nichts kostet. Ist sie darum nichts wert, nach dem Motto „Was nichts kostet, ist nichts wert“? Vielleicht ist sie gerade in ihrer Bescheidenheit entdeckens-, bedenkens- und an-denkenswert, das bereitserwähnteKorneliusbrötchen und der Schluck Wasser aus dem Korneliushorn.

    Was sollen diese beiden Andenken? Greift der Trunk Wasser die uralte Wunderhoffnungen heiliger Quellen auf? Vielleicht; warum auch nicht? Und das steinhart gebackene Minibrötchen?Vielleicht eine Anspielung an die Vaterunser-Bitte um das tägliche Brot? Möglich. Beides mit einem Beigeschmack von magischem Aberglauben? Da müsste man die einzelnen Pilger einer spirituellen Röntgenprozedur unterziehen. Wenn da dann Aberglaube sichtbar würde, dann wäre das nicht mein Problem, sondern das desProbanden.

    Beim längeren(Fotografen-)Blick auf den Brötchenkorb bekam ich mit, wie sich jemand das Korneliushorn reichen ließ, um daraus zu trinken.Bei diesem Doppelerleben machte es erstmals nach 36 Jahren Kornelioktav „klick“. Kornelius-Wasser und die Brötchen sind nicht zwei von einander zu trennende Symbole, sondern können – und müssen vielleicht – in eins betrachtet werden. Gemeinsam lassen sie die Geschichte des verzweifelten Propheten Elija in der Wüste Sinai aufblitzen (1 Könige 19). Elija sitzt hoffnungslos unter einem Ginsterstrauch und wünscht sich den Tod. Ein Engel rührt ihn zweimal an: „Steh auf und iss. Sonst ist der Weg zu weit für dich.“ Der Prophet blickt auf und sieht Brot und einen Krug Wasser neben sich. Er isst und trinkt, und in der Kraft dieser Speise geht er 40 Tage und Nächte bis zum Gottesberg Horeb.Mit dem Wenigen, das Elija neben sich vorfindet, kommt er sehr weit, … bis zum Gottesberg Horeb2.

    Die Verzweiflungssituation des Elija 800 Jahre vor Christus ist zeitlos modern. Die Ermutigung, mit dem Wenigen, was man zu Händen hat, etwas zu machen und sich damit einfach auf den Weg zumachen ist ebenso beherzigenswert modern. Vielleicht könnte die Elija-Botschaft sogar als Quintessenz einer Wallfahrt zu welchem heiligen Ort auch immer überhaupt gedacht werden.

    Ein Trunk aus dem Korneliushorn, … ein Korneliusbrötchen in der Tasche, … sich auf den Weg machen, … spannend zu sehen, wie weit ich kommen werde. Der Gottesberg Horeb wäre ein tolles Ziel.Ich sollte es versuchen, … jetzt.

    Albert Altenähr
    2018-09-17

    1Nachfolge Christi I 23,4.

    2Dass wir in der Abteikirche genau diese Geschichte in vier Bildern von Janet Brooks Gerloff vor Augen haben, gibt der Gedankenverbindung zum Oktav-Geschehen in der Propsteigemeinde natürlich noch einen besonderen Reiz.

    Vgl. Elija – zu den Altarbildern von Janet Brooks-Gerloff

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08:00 Frühmesse (Zelebrant und Prediger: P. Oliver)
10:30 Hochamt (Hauptzelebrant und Prediger: P. Oliver), anschließend: Sonntagskaffee im Egilhardussaal 

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20:00 Komplet, anschließend Einübung ins Jesusgebet und Eutonie

Fr., 03.05.2024 - Herz-Jesu-Freitag

10:30 -11:50 Stille sakramentale Anbetung

So., 05.05.2024 - 6. Sonntag der Osterzeit

08:00 Frühmesse (Zelebrant und Prediger: P. Friedhelm)
10:30 Hochamt (Hauptzelebrant: P. Friedhelm, Predigerin: Lioba Buscher), anschließend: Früschoppen und Erbsensuppe im Egilhardussaal 

Di., 07.05.2024

19:00 Bibelgespräch
20:30 Komplet

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