Lectio divina
Geistliche Bibellesung als Leiter der Mönche zu Gott
Von Daniel Tibi OSB.
Gott begegnen – danach sehnen sich viele Menschen. Diese Sehnsucht bewegte die ersten christlichen Mönche, sich in die Wüste zurückzuziehen, um dort ein Leben ganz für Gott zu leben. Wichtigstes Medium zur Begegnung mit Gott war für sie die Bibel. Sie suchten Gott in seinem Wort. Unablässig rezitierten sie Psalmen und andere Bibelstellen, meditierten sie und schöpften daraus Nahrung für ihr Gebet. Lectio divina heißt diese Art, die Bibel meditierend und betend zu lesen. In den Klöstern ist sie seit jeher Brauch. Auch außerhalb der Klöster wurde sie in jüngerer Zeit wiederentdeckt. Sie kann ein Weg sein, die Sehnsucht vieler Menschen nach Begegnung mit Gott zu erfüllen. Die Schrift Scala claustralium des Kartäusermönchs Guigo II. († 1193) gibt eine Hinführung zu dieser traditionellen monastischen Gebetsweise der Lectio divina. |
Guigo der Kartäuser: Scala claustralium. Die Leiter der Mönche zu Gott. Aus dem Lateinischen übers. v. Daniel Tibi OSB. URL: <abtei-kornelimuenster.de/doc/GuigoDerKartaeuserScalaClaustralium2008EdTibi(online).pdf> (PDF-Datei, 547 kB). |
Weiterführende Literatur
- Guigo der Kartäuser: Scala claustralium. Die Leiter der Mönche zu Gott. Aus dem Lateinischen übers. v. Daniel Tibi OSB. Nordhausen: Bautz 3. Aufl. 2010. ISBN 978-3-88309-455-7.
- Steele Hartmann OCSO: Gott finden in der Bibel. Eine Hinführung zur Lectio divina. Übers. v. Daniel Tibi OSB. Nordhausen: Bautz 2010. ISBN 978-3-88309-587-5
- Daniel Tibi OSB: „Lectio divina. Gott begegnen in seinem Wort“. In: Geist und Leben 83 (2010), 222–234.