Pförtner an der Schwelle des Tages
Es ist nicht meine regelmäßige Aufgabe, aber gelegentlich kommt es auf mich zu: morgens das Oratorium im Kloster aufzuschließen, Beleuchtungen einzuschalten und vor allem die Kirche zu öffnen.
Meist so kurz nach 5:00 mache ich meinen Gang. Die Lichtschalter hier und da: „Es werde Licht!“. An den Türen klappern zwar nicht gerade die Himmelschlüssel, aber etwas „Petrus“ ist schon dabei. In der Kirche die ausgebrannten Andachtslichter entsorgen und ein erstes „Tageslicht“ anzünden.
Es ist ein Tun an der Schwelle des Tages. Noch ist alles ruhig und mein Tun selbst ist auch noch Ruhe. Ich wecke das Klostergebäude und den Kirchenraum für die Brüder und die Menschen draußen.
Mein morgendlicher Pförtnerdienst ist Meditation und auch Mission. Ich schließe mich selbst auf und öffne anderen Räume für Gottesbegegnung. Der Auftrag, Aufschluss zu suchen und zu schenken, wird mich durch den Tag begleiten.
Albert Altenähr
2014-01-17