Das Evangelium von der Verklärung Jesu (Lk 9,28b-36)
2. Fastensonntag 2016
Das Evangelium der Verklärung Jesu -, ich lese und höre es immer Jesus-zentriert. Da geschieht etwas mit Jesus. Seine Verklärung lässt uns durch die grauen Tage seines Ringens um sein Volk, durch die letzten Tage in Jerusalem und über Golgatha hindurch- und hinausschauen. Seine Auferstehung, sein Ostern ist in meinem Blick.
„Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiß“ (Lk 9,29).
In den Vigilien heute rückte auf einmal etwas anderes intensiver denn je in den Blick: die Perspektive auf uns, die „Zuschauer“ im Geschehen auf dem Berg. Wir beteten u.a. Jesaja 63,7-64,11, und da kommen in einem Vers unsere Kleider ins Spiel: „Wie ein schmutziges Kleid ist unsere ganze Gerechtigkeit“. Und dann in einem weiteren Jesaja-Text (Jes 1,10-20): „Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, weiß sollen sie werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, weiß sollen sie werden wie Wolle.“ Der alt(testamentlich)e Jesaja holte mich in die Verklärung Jesu hinein. Das Evangelium hatte auf einmal sehr unmittelbar etwas mit mir zu tun.
Und ich hörte das Evangelium dann mit gespitzteren Ohren. Es beginnt: „In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten“ (LK 9,28b). Der Weg in die Klärungen und Klarheit, in das Licht ist der Weg „beiseite“ in das Gebet.
Welche Wertschätzung des Betens! Welche Lichtbotschaft an mich, … für mich. Ostern jetzt und heute … mitten in diesem uselig-grauen Sonntagsmorgen!
Albert Altenähr
2016-02-21
PS: vgl. die Gedanken zum selben Evangelium 2007