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Dienstag, 31. März 2020

Unsere Liturgie (aus dem Benediktinischen Antiphonale)
7:00 Uhr Invitatorium: Antiphonale I, S. 164 - Laudes: Psalmen S. 514ff, Lesung, Responsorium und Hymnus: S. 173ff, Canticum S. 523f
12:00 Uhr Mittagshore: Antiphonale II Hymnus und Psalmen S. 92ff, Lesung und Responsorium S. 34ff
18:00 Uhr Messe und Vesper: Psalmen S. 288ff, Hymnus S. 115, Canticum S. 297f. - Messtexte aus dem "Schott"
20:45 Uhr Komplet Psalm S. 298ff, Hymnus S. 234, Marianische Antiphon S. 236

Einleitung zur Messe
Die Corona-Pandemie eine Strafe Gottes? Dieser Gedanke war in letzter Zeit gelegentlich zu hören. Kluge Köpfe in Theologie und Kirche haben dem zu Recht schnell widersprochen. Aber extreme Situationen wie die gegenwärtige verführen dazu, in Bibeltexten vermeintlich einleuchtende Antworten zu finden und diese Texte wörtlich, und damit fundamentalistisch, auszulegen und sie zusammenhangslos auf heutige Ereignisse zu beziehen.
In unserer Messfeier hören wir eine Lesung, die nach so einem Muster funktionieren könnte: Das Volk meutert gegen Gott, Gott bestraft es. Das Volk bereut und fleht zu Gott, Gott gewährt Hilfe.
Die Bibel fragt mit ihren Erzählungen aber nicht in erster Linie nach historischen Tatsachen, sondern nach dem theologischen Sinn von dem, was Menschen widerfährt. Die Lehre, die sie daraus zieht, lautet: Es kann schlimm kommen. Es lohnt sich, auf Gott zu hoffen. Tue auch selber alles, um die Sache zum Guten zu wenden.
Das geht nicht immer glatt und gefällig auf. Die Frage bleibt nach dem guten Schöpfergott einer oft nicht guten Welt. Im Johannesevangelium sagt Jesus, dass Gott ihn nicht allein gelassen hat. Das galt bis ans Kreuz. Das gilt auch heute bis an jedes Krankenbett.
(P. Christian)