Das Gebet Leben
Wenn ich jetzt schließen wollte mit einem guten und aufmunternden Wort des Abschieds, könnte ich euch sagen: Erinnert euch daran, dass da in einem einfachen Haus mitten in den Feldern ein Einsiedler ist, der betet. Doch das würde zu pathetisch klingen.
Ich möchte es einfacher sagen, es auf das Wesentliche reduzieren: leer, nackt, ein Knochen.
Lassen wir das Einsiedlertum weg, das Mönchsein, das kleine Häuschen, die Felder, ja sogar das Gebet.
Ich ziehe vor zu sagen, dass ich lebe. Mir scheint das einfacher und voller zu sein, denn das Leben schließt das Gebet ein und vielleicht schließt auch das Gebet das Leben ein und ist das Leben.
Es ist nicht wichtig, sich an mich zu erinnern, aber wenn es den sein soll, dann so: Da gibt es einen Ort, wo einer lebt.
Adriana Zarri
Foto und Text übernommen aus dem Facebook-Auftritt der Abtei Praglia, 12.11.2014
Textübersetzung: fr.a.
Albert Altenähr
2014-11-12