3. Sonntag im Jahreskreis
Lesejahr C
1. Lesung: Neh 8, 2-4a.5-6.8-10
2. Lesung: 1 Kor 12, 12-31a
Evangelium: Lk 1, 1-4; 4, 14-21
Der Geist ruht auf mir -
Die Freude am Herrn ist eure Stärke
Der Priester Esra sagte:
‚Geht, haltet ein festliches Mahl, und trinkt süßen Wein! Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre des Herrn. Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke’ (Neh 8,10).
Jesus nahm die Buchrolle und las die Worte des Jesaja:
‚Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe’ (Lk 4,18f).
Er schließt die Buchrolle, aller Augen sind auf ihn gerichtet. Er schweigt. Er schaut i n s i c h h i n e i n und erkennt: H e u t e ! D u ! In mir ist der Same, den Jesaja säte, reife Frucht geworden.
Er schaut s i e an, die i h n anschauen. Sein Blick sagt dasselbe Wort: H e u t e ! ‚Ihr habt seine Stimme gehört. Verhärtet eure Herzen nicht’ (Ps 95,7f). H e u t e ! I h r ! Werdet, seid, bringt Frucht. Grenzt euch nicht aus, grenzt euch nicht ein. Wachst über euch hinaus.
Der Geist ruht auf e u c h , ihr seid getauft, gefirmt, gesalbt. Ihr seid gerufen, gute Nachricht in die Welt zu künden: dass die Angstgefangenen in das Leben hinein entbunden werden …, dass ihre Aussichtslosigkeiten eine Perspektive erhalten …, dass ihre Wunden heilen können.
Ihr seid gerufen, geborgen in Gott, mit und aus Gott heraus, das zu leben und das zu wirken.
Heute, w i r ? Aber nicht doch, Herr, zügle deinen Prediger. Er soll uns von dir und damals erzählen, aber bitte nicht das H e u t e stören.
Und Jesus schaute Paulus an, der an seine Gemeinde in Korinth schreibt: ‚Ihr seid der Leib Christi, jeder Einzelne ist ein Glied an ihm’ (1 Kor 12,27). Stärker geht es nicht. Wir sind der Jesus Christus heute. Welche Ehre, welche Herausforderung!
H e u t e will sich das Wort des Jesaja d u r c h u n s erfüllen. Das ist beunruhigend großartig. Die Freude am Herrn ist uns Mitgift und Stärke. So schaffen wir, was zu tun ist.
Albert Altenähr
2016-01-23