Die Osterkerze 2015
Wie seit 15 Jahren haben Frater Matthias, Frau M. Godde und Frau M. Büning auch in diesem Jahr am Nachmittag des Sonntags „Laetare“ die Osterkerze der Abteikirche gestaltet.
In den Vorüberlegungen kristallisierte sich als Bildthema die Auferstehung Jesu als Auffahrt in den Himmel heraus.
Frau Godde beim Skizzieren
Auf der Kerze wird die Auferstehung in einen Aufstieg auf der Himmelsleiter übersetzt. Den Bibelkundigen ist der Traum Jakobs von der Himmelsleiter vertraut. Benedikt (480-547) kennt die Leiter als 12-stufigen Weg der Demut (RB 7). Der Abt Johannes (etwa 579-649) des Katharinenklosters auf dem Sinai verfasste eine „Treppe zum Paradies“ mit dreißig Stufen. Diesem Werk verdankt er den Namen, unter dem er bis heute bekannt ist: Johannes Klimakos. ( … und im Aachener Raum ist die Bundesstraße nach Roetgen wegen ihrer „Absätze“ im Anstieg hinter Walheim als „Himmelsleiter“ allgemein bekannt.)
Im unteren Teil des Bildes ist eine bunte Schar von Menschen versammelt, die sich als Erlöste der dominierenden Gestalt des aufsteigenden Jesus anschließen. Die Darstellung Jesu als eines Tanzenden ist der Titelgrafik eines Gedichtbändchens von P. Albert nachempfunden. Jesus ist in der Farbe Gold dargestellt. Das erinnert an den Goldhintergrund von Ikonen und die Bildvorstellung des neuen, des himmlischen Jerusalem, der Stadt „aus reinem Gold“ (Offb 21). Die Himmelssphäre ist als goldene Sonnenscheibe das Ziel der Leiter. Ihr Rund ohne Anfang und ohne Ende deutet die Überwindung aller Endlichkeit in die Ewigkeit hinein an.
Vor der Ostervigil in der Sakristei
In unmittelbarerer Übernahme der Cover-Zeichnung des "Tanzenden Mönches" gestaltete M. Büning auch eine kleine Osterkerze für den "Zimmer-Gebrauch". Danke!
Albert Altenähr
2015-04-06